Die Feldbinde ist im Grunde ein „Stoffband“, welches zu Schmuckzwecken diente und dies immer noch tut. Sie wird entweder um die Schulter, aber auch um den Arm oder den Leib gebunden und war früher vor allem im militärischen Bereich zu sehen. Heute wird die „Schärpe“, wie sie den meisten Menschen wohl besser bekannt sein dürfte, auch bei Präsidentschafts- oder Misswahlen, aber auch bei Preisverleihungen und Ehrungen getragen. Der Begriff „Schärpe“ hat sich aus der französischen Bezeichnung „écharpe“ gebildet.
Da Schützenvereine ebenfalls einen eher „militärischen“ Background haben, da sie sich zunächst aus Kriegsveteranen bildeten, die, kurz und knapp gesagt, für Recht und Ordnung sorgten, wundert es nicht, dass die Feldbinde fest zu einer Schützenvereinsausrüstung gehört – ebenso wie die (zahlreichen) imposant wirkenden Rangabzeichen und Waffen, die mit großem Stolz getragen werden und für Ansehen unter den „Nicht-Mitgliedern“ sorgen.
Die Geschichte der Feldbinden
Damals, genauer gesagt im Mittelalter, tauchten die ersten Feldbinden auf. Damals gehörten sie zum ritterlichen Anzug, wobei sie vor allem genutzt wurden, um der Herzensdame eine besondere Ehrung zukommen zu lassen. Später dann, als die Reformation an die Türen der Menschen klopfte, wurde sie als Erkennungszeichen genutzt.
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Rote Feldbinden bekamen die Kaiserlichen, während die Protestanten im Schmalkaldischen Krieg mit gelben Varianten ausgestattet wurden. Auch im Dreißigjährigen Krieg trennte die Feldbinde die Gruppen voneinander: die Kaiserlichen bekamen rote, die Schweden grüne Modelle.
Man erkannte, dass eine Feldbinde nicht nur dazu genutzt werden konnte, um militärische Truppen voneinander zu trennen und besser unterscheiden zu können, sondern auch, dass sie besonders schmückt.So wurde sie zuerst als Abzeichen für Offiziere eingeführt und etwas später als Erkennungszeichen für Azubis. Auch in den späteren Kriegen wie dem Sechsten Koalitionskrieg 1813, dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg 1866 wurde sie getragen.
Die Feldbinde für Schützen
Sie sehen, die Feldbinden haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Heute wird sie zwar immer noch im Militär eingesetzt, doch der Begriff ist dem der „Schärpe“ gewichen. Schützen tragen sie ebenfalls und möchten nur selten auf sie verzichten.
Nicht nur die Schützenbekleidung oder Uniform an sich, die gewissen Regeln unterliegt und standardisiert ist, hat einen wichtigen Platz im Leben eines Schützen, noch wichtiger ist das Uniformzubehör.
Die typische Schützenuniform besteht aus der Jacke, einem Hut, einem Hemd und einer Hose sowie Handschuhen, einer Krawatte oder Fliege. Die Frauen tragen eine Schützenbluse und einen Rock.
Zu dem Uniformzubehör zählen Schützenschnüre, Epauletten, Schützenklappen, Fangschnüre, aber auch Schützenfedern und Portepees. An dieser Stelle spielen auch die Feldbinden eine Rolle, denn sie gehören ebenso zum typischen Zubehör eines Schützen bzw. seiner Bekleidung. Die Orden und Abzeichen dienen dazu, die einzelnen Schützen voneinander abzugrenzen, ohne sie jedoch auszugrenzen, und stärken den Individualismus der jeweiligen Person.
Da all diese Auszeichnungen verdient werden müssen, steht dahinter auch ein gewisses Prestige, auf das weder Schützen, noch andere Menschen verzichten möchten, wenn sie gewisse Leistungen erbracht haben.
Wir alle möchten für unsere Leistungen anerkannt und bewundert werden. Gerade in einem Sport, wie die Schützen ihm nachgehen, ist das besonders wichtig.
In einem Schützenverein Mitglied zu sein, sorgt schon für ein gewisses Ansehen unter den Bürgern, denn damals fanden sich Menschen zusammen, um für Schutz und Ordnung zu sorgen. Heute hat die Mitgliedschaft zwar eher einen symbolischen Charakter, doch dass die Schützen (verantwortungsvoll) mit Waffen umgehen können und alte Traditionen und Brauchtümer fortführen, sorgt bei den Mitmenschen für eine gewisse Portion Respekt.
Selbiges gilt übrigens auch für die Mitglieder im Verein, denn ein bisschen Kampfgeist und das Luschern nach links und rechts, was der andere geleistet hat, kann sich wohl niemand verkneifen.
Heutige Trageweise
Der Praktikabilität halber tragen viele Schützen ihre Feldbinden heute eher um die Taille als um die Schulter. So kann diese Schützen-Anerkennung auch während der Wettkämpfe getragen werden, ohne, dass sie abgenommen werden muss, weil sie vielleicht verrutschen könnte. Mittlerweile gibt es sie in vielen unterschiedlichen Designs, Materialien und Längen, sodass ein jeder das passende Modell findet.
Im Detail kommt es hierbei aber wieder auf die Ordnung des jeweiligen Schützenvereins an. Damit erkennbar wird und bleibt, welcher Schütze zu welchem Verein gehört, gibt es entsprechende Vorgaben, wie sie zu tragen ist.
Sie sehen, dass die Feldbinde somit also auch ganz automatisch ein Erkennungszeichen des Schützenvereins ist, und können sich sicherlich vorstellen, dass sie auch deswegen eine besondere Bedeutung für die Schützen hat.