Jedem Schützen in Deutschland ist der Deutsche Schützenbund ein Begriff. Selbst viele Menschen, die keinem Schützenverein angehören oder sich mit dem Thema „Sportschießen“ beschäftigen, haben diesen Namen schon einmal gehört. Als Online-Shop für Schützen- & Karnevalsvereinsbedarf kennen wir den DSB, wie er abgekürzt wird, natürlich auch. Gerne berichten wir Ihnen heute etwas über ihn, damit Sie ihn näher kennenlernen und wissen, wofür er eigentlich gebraucht wird.
Die Aufgaben des deutschen Schützenbundes
Ganz grundsätzlich ist zu sagen, dass der Deutsche Schützenbund für das Sportschießen verantwortlich ist, welches er in unterschiedlichen Bereichen überwacht und fördert. Dies alles geschieht nach einheitlichen Regeln, damit eine entsprechende Überwachung überhaupt möglich ist.
So betrifft das beispielsweise die Aus- und Fortbildung, aber auch die Vertretung der Mitglieder im In- und Ausland. Ein ganz wichtiger Punkt ist selbstverständlich, dass das Schützenbrauchtum gefördert wird, denn vielen Menschen sind Traditionen sehr wichtig und nehmen einen großen Teil des Alltags ein. Ebenso hat die Jugendarbeit in sportlicher und allgemeiner Hinsicht einen hohen Stellenwert, da die Schützenvereine mangelnden Nachwuchs beklagen.
Weiterhin kümmert sich der DSB um die Durchführung der Deutschen Schützentage und die einheitliche Präsentation des Sportschießens.
Ein wichtiger Teil des Deutschen Schützenbundes ist seine Sportordnung, die die Regeln der einzelnen Schießdisziplinen darstellen. Sie reglementieren unter anderem die Schießstättenausstattung oder die generelle Ausübung dieses Sports.
Über die Geschichte des Deutschen Schützenbundes
Es war das Jahr 1851, genauer der 11. Juli, als der Deutsche Schützenbund e. V. gegründet wurde. In Gotha fand er seinen Anfang. 20 Jahre später fand die Reichsgründung statt, was dazu führte, dass das Schützenwesen stark eingedämmt wurde. Dies ließ sich an den Demonstrationsteilnehmerzahlen sehr deutlich erkennen:
– 1862: 1. Deutsches Bundesschießen in Frankfurt am Main: ca. 10.000 Teilnehmer
– 1872: 4. Deutsches Bundesschießen in Hannover: unter 5000 Teilnehmer
– 1890: 10. Deutsches Bundesschießen in Berlin: ca. 4000 Teilnehmer
– 1900: 13. Deutsches Bundesschießen in Dresden: ca. 2000 Teilnehmer
Woran lag das abnehmende Interesse? Vor allen an dem Krieger- und Veteranenvereinen, die sich zu dieser Zeit bildeten und „an jeder Ecke“ zu finden waren. Diese propagierten einen sehr starken militärischen Hintergrund, wozu eben auch das Schießen mit Militärgewehren gehörte. Zum anderen sprachen sie die nationalistischen Gefühle der Deutschen an. Die Schützenbunde machten dabei allerdings nicht mit. Sie blieben politisch neutral.
Hinzu kam, dass die Schießsportdisziplinenentwicklung nicht ganz so schnell stattfand, wie sich das manch einer wünschte. Auch etwas später während der Weimarer Zeit war es für die Schützenvereine nicht einfach, denn der Versailler Friedensvertrag schränkte alle sehr stark ein.
Es folgten einige harte Zeiten für den Deutschen Schützenbund, dessen Vorstand im Oktober 1935 den „Verein zur Erhaltung und Weiterführung des Deutschen Schützenmuseums“ gründete. Damit sollte gewährleistet werden, dass er nicht aufgelöst wird und somit das materielle und ideelle Vermögen erhalten bleibt. Allerdings schaffte man es nicht. Das Ende der Olympischen Spiele in Berlin läutete am 25. September 1936 das Ende des Deutschen Schützenbundes ein. Man berief sich dabei auf die Reichstagsbrandverordnung, also die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933“.
Genauer wurde mitgeteilt, dass es innerhalb des Vereins dazu gekommen sei, dass in negativer Weise über die damals führenden Persönlichkeiten von Partei und Staat gesprochen wurde und es eine ablehnende Haltung zum Dritten Reich geben würde. Dies könne nicht toleriert werden, weswegen der Vorstand sogar vor Gericht landete. Dieser kam eine Woche später wieder frei, sodass sie einen Schlussstrich ziehen mussten. Am 22. April 1938 fand die Löschung aus dem Vereinsregister statt. An dieser Stelle muss auch deutlich gesagt werden, dass der Schützenverein den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge war: Sie verstanden nicht, was dort passiert. Sie fanden, dass die Jugend dort keine vernünftige paramilitärische Ausbildung genießen konnte und auch das Vogelschießen konnte nicht als eindeutig germanisch eingeordnet werden.
Der DSB heute
Doch der Deutsche Schützenbund ließ sich nicht unterkriegen und gründete sich 1951 in Frankfurt am Main erneut – und das mit Erfolg. Derzeit gibt es ca. 1.356.900 Mitglieder, wovon laut eigenen Angaben 357.400 Frauen sind. Es gibt sogar ein eigenes Magazin, welches den Namen „Deutsche SchützenZeitung“ trägt und monatlich erscheint.
Zum DSB gehören 20 Landesverbände wie der BR (Brandenburgischer Schützenbund), PF (Pfälzischer Sportschützenbund) oder der ND (Norddeutscher Schützenbund). Die einzelnen Bunde decken sich nicht zwingend mit den Bundesländern.