Die Schützenschnur ist eine sehr bedeutsame Auszeichnung für Schützen, die dann verliehen wird, wenn besondere Schießleistungen erbracht wurden. Doch nicht die Schützenkette alleine sagt etwas über ihren Träger aus. Heute wollen wir uns mit der Bedeutung der Eicheln für Schützenschnüre beschäftigen, denn der Hintergrund ist sehr interessant. Da Sie sie vor allem auf Schützenfesten, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten, zu Gesicht bekommen werden, sollten Sie auch wissen, was genau Sie da eigentlich sehen und wie Sie es zu deuten haben. Die Schützen sind nämlich mächtig stolz auf Ihre Auszeichnungen und freuen sich natürlich, wenn man weiß, was es damit auf sich hat.
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Die Schützenschnüre
Die Schützenschnüre werden eigentlich an Mannschaften und Unteroffiziere der Bundeswehr vergeben, die sich mit besonderen Schießleistungen ausgezeichnet haben – und auch nur dann, wenn bestimmte Zentralrichtlinien erfüllt wurden. Ihren eher traurigen Anfang finden Sie bereits 1648, als der Achtzigjährige Krieg endlich ein Ende fand. Und zwar wies der spanische König seine Musketiere an, alle Niederländer zu erhängen, die eine Muskete bei sich führten. Von dort an trugen die Musketiere einen Strick mit sich, den sie über der linken Schulter trugen.
Zu einer Auszeichnung wurde die Schützenschnur, als König Friedrich Wilhelm I. bestimmte, sie als eine Ehrung für Schützen zu nehmen. 1720 folgten dann die ersten Auszeichnungen im großen Stil. Mit der Zeit änderte sich noch einiges, was die Schützenschnüre betraf, bis sie zu dem wurden, was wir heute kennen.
So eben auch, dass sie nicht nur mehr beim Militär getragen werden, sondern eben auch durch Mitglieder eines Schützenvereins, die dadurch für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet werden.
Wie hoch der Rang des Trägers ist, können Sie an der Farbe der Schur, oder an der Plakette sehen, die sich am oberen Ende der Schnur befindet. Sie ist entweder Bronze, Silber und Gold und besteht, je nach dem welche Stufe erreicht wurde, aus unterschiedlichen Materialien.
Die Eicheln
Ebenso wie die Schützenschnüre unterschiedliche Abstufungen besitzen, ist das auch bei den Eicheln der Fall. Diese werden an der Schnur befestigt und sagen etwas über die Leistungen des Trägers aus. Beim Schulschießen der Soldaten bekamen die Soldaten, die in der (Marine-)Infanterie waren oder als, Jäger, Pioniere oder Eisenbahner tätig waren, eine Eichel aus gewebtem Stoff. Die Artillerie wurde mit silbernen Granaten ausgestattet, bekam dann aber, wenn sie zwei Stufen höher angekommen waren, eine goldene Auszeichnung in Form einer Eichel oder Granate.
In den Schützenvereinen kann es unter Umständen ein wenig anders aussehen. Dennoch geht es hierbei auch um das Erreichen von bestimmten Zielen, die in Form eines Schießwettbewerbs erreicht werden müssen. Der Verein legt sein Wettkampfjahr fest und die Mitglieder können entscheiden, ob Sie daran teilnehmen wollen. Nicht jedem Schütze ist es wichtig, seine Leistungen zu dokumentieren, doch die allermeisten werden versuchen, sich gewisse Abzeichen zu verdienen.
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Der Schützenverein Glashütte in Norderstedt beispielsweise nutzt sie als Wiederholungszeichen. Wer eine bronzene Schützenschnur trägt, erhält grüne Eicheln, für die silbernen und goldenen gibt es gleichfarbige. Um sie zu erhalten, müssen die Mitglieder, die sich ein solches Abzeichen verdienen wollen, mindestens drei und maximal sechs Mal an einem Wertungsschießen mit einem Luftgewehr oder Luftpistole auf 10 m Entfernung teilnehmen. Nach einem festgelegten Bewertungsmuster werden dann die Schnüre und Eicheln vergeben.
Im Schützenverein Clusorth-Bramhar und Bramhar-Meppen ist es sogar möglich, seine verdienten Eicheln zu tauschen. So können beispielsweise 3 grüne Eicheln gegen eine silberne getauscht werden oder 3 Goldeicheln gegen ein 1 Silber- bzw. gegen 1 Goldschnur.
Mehr als nur Schmuck
Auch wenn Sie kein Mitglied eines Schützenvereins sein sollten, werden Sie erahnen können, wie wichtig diese Abzeichen für die Schützen sind. Schon früher, als Schützenvereine noch die Aufgabe hatten, schützend für die Bürger und die Heimat einzustehen, war Ehre ein starkes Bindeglied für die Mitglieder, welches sich bis heute hindurchzieht. Den Mitgliedern war es zwar eine Herzensangelegenheit, doch den Respekt, den sie dadurch entgegengebracht bekamen, hat die Seele sehr gestreichelt. Heute geht es zwar mehr um den Spaß an der Ausübung des Schießsports, doch etwas zu leisten und dafür Anerkennung zu bekommen, ist etwas, was die Leistung adelt, vor allem dann, wenn man lange auf ein Ziel hinaus gearbeitet hat. Insofern kann es nicht schaden, wenn Sie wissen, was hinter den einzelnen Auszeichnungen steckt, um die Leistungen gebührend anerkennen zu können.