In Österreich ist die Schulterklappe als Achselspange bekannt. Hierzulande bezeichnen wir damit die Achselklappe. Diese Klappe setzt auf den Schultern von Uniformen und wird von einer Tuchlasche gehalten. Traditionsgemäß ist diese wiederum an der Ärmelnaht befestigt, die an der Halbzeit und am Kopf anschließt. Ursprünglich galten die Schulterklappen einer einzigen Funktion: Sie sollten den Gewehr Schulterriemen fixieren. Darüber hinaus brachte man die Markierung der Truppen, Rangabzeichen und Kennzeichen für Sonderverwendungen an dieser Stelle an. Ein beliebtes Beispiel ist hier die Schützenschnur.
Geschichte und Ursprünge der Schulterklappen
Eine Schützenschnur findet vor allen Dingen Anwendung in der Bundeswehr und wird all den Mannschaften und Unteroffizieren zuteil, die bereits besondere Leistungen im Truppendienst erbracht haben. Die Vergabe orientiert sich an der Zentralrichtlinie A2-222/0-0-1210. Ihre Geschichte geht auf das Jahr 1648 zurück mit der Beendigung des achtzigjährigen Krieges. Ihr Beweggrund ist recht makaber. Der spanische König gab den Befehl, dass alle Niederländer, die man mit einer Muskete trifft, gehängt werden müssen. Die spanischen Soldaten, die Musketiere, führten also die Stricke an ihrer linken Schulter mit sich.
Was sagt die Lage und die Form der Schulterklappe aus?
Die Lage der Schulterklappe orientiert sich wiederum an der ursprünglichen Lage der Achselnaht. Sie befand sich in halber Höhe zwischen dem Armloch und der Schulter. Im 18. Jahrhundert verlegte man die ersten Achselklappen an diese ursprüngliche naht. Erst mit dem 20. Jahrhundert und der Verlegung hin zur Achselnaht bürgerte sich die Bezeichnung der Schulterklappe ein. Typischerweise trafen wir die Schulterklappe vor allen Dingen bei der Polizei und beim Militär an. Heute hat sich dieses Detail auch in der zivilen Mode durchgesetzt zum Beispiel beim Trenchcoat.
Ausgehen von der zentralen Dienstvorschrift 3/10 ist die Schulterklappe ein Bestandteil vieler Uniformen. Sie wird beidseitig getragen. Einige der Klappen sind fest vernäht und andere lassen sich heraus trennen. Bei einfachen Anzügen wie dem Feldanzug sitzen Sie direkt an der Ärmeleinsatznaht. Die Schulterklappen lassen sich hochklappen, was wohl eine der wichtigsten Bedeutungen für den Namen liefert. An ihr lassen sich laufen für Reservisten und Anwärter oder Truppengattungen festmachen.
Was bedeuten die Schulterklappen bei der Polizei?
Viele kennen die Schulterklappe auch bei den Polizeiuniformen, diese sind mit unterschiedlichen Sternen versehen. Daran können Sie den jeweiligen Dienstgrad erkennen. Nach dem Studium erhält ein Polizist im gehobenen Vollzugsdienst einen silbernen Stern und ist damit Kommissar. Mit zwei silbernen Sternen ist er ein Polizeioberkommissar. Drei oder vier silberne Sterne stehen für den Polizei Hauptkommissar und fünf silberne Sterne für den ersten Polizei Hauptkommissar. Der höhere Vollzugsdienst geht mit den goldenen Sternen einher. Den Polizeirat erkennen Sie an einem goldenen Stern. Dem Polizeioberrat wiederum an zwei goldenen Sternen und den Polizeidirektor an drei goldenen Sternen. Die höchste Klassifizierung sind vier goldene Sterne für den leitenden Polizeidirektor.
Schulterklappen und Schützenorden erklärt
Die Schulterklappen haben auch in Verbindung mit den Schützenorden ihre Bedeutung behalten. So manch erfolgreicher und treuer Schütze schlägt ein paar Kilo Orden, Embleme und Auszeichnungen in Edelmetall mit sich herum. Jedes einzelne Symbol steht für eine bestimmte Leistung. Bei den vielen Plaketten und Auszeichnungen ist es gar nicht so einfach, die Übersicht zu bewahren. Im Schützenverein fängt jeder als Schützenneuling an. So lassen sich die ersten Abzeichen oftmals auf die Examens-Beringung zurückführen. Bei dem Examensschießen muss der Schütze eine bestimmte Anzahl von Ringen treffen, um die Prüfung erfolgreich zu bestehen.
Dann bekommt er sein erstes Abzeichen in Rautenform. Eine Krone wird gefolgt von drei Eicheln. Daraufhin gibt es kleine Quasten, die an der Schützenjacke befestigt werden. Ab einer Punktzahl von 41 gibt es grüne Eichen. Danach folgen goldene und silberne Auszeichnungen, bevor das Eichenlaub verliehen wird. Dieses Eichenlaub kann nur noch durch eine goldene Schnur gekrönt werden. Den wenigsten schützen ist es vorbehalten, einen Halsbandorden zu tragen.
Was bedeutet die Schulterklappe im Schützenverein?
Nicht zuletzt an der Schulterklappe können wir ablesen, wie lange der Schütze schon im Verein aktiv ist. Auch hier zeigen die Klappen den Dienstgrad an. In Abhängigkeit vom Alter sind die Schulterklappen Grün, Silber oder Gold. Wer zum Oberleutnant wird, trägt eine silberne Schulterklappe mit einem Stern. Der Major ist das höchste Amt. Dafür müssen Sie schon sehr lange Mitglied im Schützenverein sein. Zudem besteht die Möglichkeit, zu dem Jubiläumsschützenfest besondere Anstecknadeln zu erwerben und die Schützenjacke damit zu schmücken. Die Krönung aller Auszeichnungen ist der Königsorden, der nur dem Schützenkönig verliehen wird. Es gibt bestimmt sehr viele Schützen, die von dieser Auszeichnung träumen.