Schusswaffen gibt es bereits eine ganze Zeit. Früher zur Jagd entwickelt, um auch Wild in weiten Entfernungen zu erlegen, wurden später Pistolen und Gewehre erfunden. Mit ihnen sollten die Feinde verwirrt werden. Heute sind es Präzisionswerkzeuge, die immer weiter entwickelt werden, um ihrem Ziel so gut wie möglich dienlich zu sein. Man kann von Schusswaffen halten, was man möchte, aber eins kann nicht geleugnet werden: Sie üben eine unglaubliche Faszination auf die Menschen aus. Im Bereich des Sportschießens geht es nicht um das Erlegen von Tieren oder der Gegnerabwehr, sondern rein um den Aspekt, ein Hobby zu betreiben, sich zu messen und zu verbessern.
Das Sportschießen läuft vollkommen gewaltfrei ab und bringt wahrscheinlich so einen nicht unerheblichen Bonus mit, weswegen nicht Wenige der „Faszination Sportschießen“ erliegen. Aber ist das alles? Dieser Frage möchten wir heute auf den Grund gehen.
Das Zusammenspiel von Körper und Geist
Sportschießen ist mehr, als eine Waffe im Anschlag zu tragen und auf alles zu feuern, was sich bewegt. Es ist ein Sport der Konzentration und der Selbstbeherrschung, in dem Physis und Psyche im Einklang arbeiten müssen. Das klappt bei dem meisten Sportschützen nicht von jetzt auf gleich, sondern bedarf eines langen Trainings. Wenn dieses Training dann von Erfolg gekrönt wird und der erste Treffer sitzt, werden Glückshormone ausgesendet, die den Schützen sehr euphorisch machen. Aber auch dann muss er lernen, diese im Zaum zu halten, damit auch der nächste Schuss sitzt.
Was für andere Yoga ist, ist für die Schützen das Sportschießen.
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Die Gemeinschaft
Das Sportschießen ist ein Hobby, welches sich nicht für soziale Schichten interessiert. Der Lagerarbeiter kommt mit dem Konzernleiter zusammen und umgekehrt. Man lernt sich auf einem neutralen Boden kennen und mag sich – oder eben nicht. Doch davon ab, ist das Zusammenkommen mit anderen Menschen, die sich ein Hobby bzw. ein Interesse teilen, eine schöne Sache. Man unterhält sich, lernt voneinander, misst sich – das alles sind Komponenten, die Spaß machen. Dass dabei eine Waffe eine Rolle spielt und z. B. kein Fußball, macht die Sache mit Sicherheit noch ein bisschen interessanter.
Perfektion und persönliche Weiterentwicklung für den Erfolg
Nur Perfektion kann zum Erfolg führen. Wer persönlich oder in echten Wettkämpfen etwas erreichen will, der muss nicht nur seine eigene Atemtechnik finden, sondern auch auf diverse andere Kleinigkeiten achten. So kann schon eine Waffe, die einen Hauch falsch geschliffen ist oder an der ein noch so unwichtig scheinendes Teilchen vergessen wurde, zum Misserfolg führen.
Die richtige Einschätzung des eigenen Körpers, der Technik und allen anderen Faktoren erfordert eine Menge Erfahrung. Es schärft aber durchaus die Sinne. Dies wiederum ist, so gegenteilig es sich auch anhören mag, für viele absolute Entspannung.
Die Zeitung „ Die Zeit“ hatte 2013 ein Interview mit mehreren Sportschützen geführt. Darunter war ein junger Mann namens Nikolas, der Folgendes sagte: „Es ist bemerkenswert, wie leistungsfähig da der menschliche Geist ist“, und weiterhin „Abschalten, das lernt man beim Schießen, das ist ein ganz großes Plus auch im Alltag“.
Gegen den schlechten Ruf:
„Die hantieren nur mit Waffen!“
„Alles Waffenfreaks!“
„Waffen töten Menschen und durch den „Sport“ wird es verharmlost!“
„Die sind doch alle nicht ganz sauber!“
„Die wollen sowieso nur rumballern.“
Gerade Schützenvereine hatten in der Vergangenheit immer wieder mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Viele, die damit oder mit dem Sportschießen im Allgemeinen nicht viel in Berührung kommen, denken, dass Sportschützen ein Haufen komischer Menschen sind. Dass dem nicht so ist, zeigt sich, sobald man sich etwas näher mit dem Thema beschäftigt.
Es ist daher nicht selten, dass sich einige für das Sportschießen zu interessieren beginnen, weil sie wissen wollen, ob es sich dabei wirklich um einen Haufen Schießwütiger handelt. Schnell wird ihnen auffallen, dass dem nicht so ist und dieser Sport unheimlich faszinierend ist. Das Erlernen der unterschiedlichen Waffenarten, ihren Vor- und Nachteilen, die rechtliche Komponente und das viele Training zeigt, dass dahinter viel mehr steckt, als Außenstehende vermuten.
Und wer meint, dass das Sportschießen langweilig sein muss, weil kaum ein TV-Sender darüber berichtet, der irrt sich. Ja, die Schützen stehen lange still und eine Weile passiert gar nichts. Doch das heißt noch nicht, dass wirklich nichts passiert. Was der Schütze in dieser Zeit an Konzentration, Ruhe und Koordinationsfähigkeit aufbringen muss, ist enorm. Das hat nichts mit den wilden Schießereien zu tun, die Sie im TV-Krimi sehen können.
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