Schützenfeste in der Schweiz 2022

Schützenfeste in der Schweiz
Schützenfeste in der Schweiz

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Nicht nur in Deutschland sind Schützenfeste sehr beliebt wie unsere Beispiele von Arnsberg bis Paderborn belegen. Auch in der Schweiz werden seit dem Mittelalter Schützenfeste gefeiert. Anders als in Deutschland haben die Schweizer Schützenfeste jedoch immer noch ihre ursprüngliche Bedeutung erhalten. Wir erinnern uns – im Mittelalter wurden die Bürger der Städte regelmäßig an Schusswaffen ausgebildet. Dadurch waren sie in der Lage, im Falle eines feindlichen Angriffs ihre Stadt zu verteidigen. Der Abschluss der Wettkämpfe wurde bereits damals mit der Ehrung des Schützenkönigs gefeiert. In Deutschland hat sich die Tradition des Wettschießens, der Schützenkönige und Schützenfeste bis heute erhalten, ohne dass der Aspekt der Verteidigung der Heimatstadt noch eine Rolle spielt. Anders in der Schweiz. Das Land unterhält heute eine sogenannte Milizarmee. Das bedeutet, nach dem aktiven Wehrdienst bewahren die Männer ihr Gewehr zu Hause auf. Nur die Munition wird seit 2007 im Zeughaus verwahrt. Seit 2010 kann auch das Gewehr dort kostenlos zur Aufbewahrung abgegeben werden. Heute überwiegt zwar auch unter den Eidgenossen der sportliche Gedanke bei den Schießwettbewerben. Dennoch tragen die Schützenfeste zur Stärkung des Militärs bei, indem sie ehemalige Militärangehörige im Schießen schulen und einen finanziellen Beitrag ans Militär abführen.

Eidgenössisches Schützenfest

Die über 30 Schweizer Schützenfeste finden auf verschiedenen Ebenen statt: Eidgenössisches Schützenfest (zentral für die gesamte Schweiz), kantonale Schützenfeste (je Kanton) sowie Landes- und Landesteilschießen. Das Eidgenössische Schützenfest wird alle fünf Jahre an wechselndem Ort veranstaltet. Es vereint mehr als 50.000 Schützenbrüder und -Schwestern und gilt als das größte Schützenfest der Welt. Regulär wäre Luzern bereits 2020 Austragungsort gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Fest auf 2021 verschoben und dezentral in verkleinerter Form ausgerichtet. Um den Fünfjahresabstand einzuhalten, wird es erst 2026 in Chur wieder ein weiteres Eidgenössisches Schützenfest geben – hoffentlich in gewohnter Form. Unabhängig davon veranstalten die Schweizer Schützenvereine jährlich ihr Eidgenössisches Feldschießen. An diesem Schießwettbewerb nehmen 150.000 Schützen teil. Teilnahmeberechtigt ist, wer im Wettkampfjahr mindestens 10 Jahre alt ist / wird. Bei diesem Wettbewerb wird dezentral an jeweils zwei Tagen um Kranz und Karte geschossen. Schützenorden mit und ohne Kranz, Pokale, Medaillen, Abzeichen und weiteren Vereinsbedarf präsentieren wir Ihnen in unserem Onlineshop.

Kantonale Schützenfeste

Die kantonalen Schützenfeste werden in den einzelnen Kantonen in unterschiedlichen zeitlichen Abständen zwischen 4 und 11 Jahren veranstaltet. In 2022 wird es u.a. folgende kantonalen Schützenfeste geben:

  • Oberländisches Schützenfest in der Region Thun an den Wochenenden 26. bis 29. August 2022, 2. bis 5. September 2022 und 9. bis 11. September 2022. Das Festzentrum bildet die militärische Mehrzweckhalle an der Allmendstrasse in Thun. Das Oberländische Schützenfest hätte bereits 2021 stattfinden sollen und wurde wegen Corona auf 2022 verschoben.
  • Das 25. Urner Kantonalschützenfest findet ebenfalls verteilt auf mehrere Wochenenden statt. Die Schießwettbewerbe sind am 24. bis 27. Juni, 1. bis 3. und 8. bis 10. Juli 2022. Der sogenannte Offizielle Tag ist Samstag, 17. September 2022.
  • Neuenburger Kantonalschützenfest an den Wochenenden vom 17. Juni bis 3. Juli.
  • Das St. Galler Kantonalschützenfest für Veteranen und Veteraninnen am 17./18. und 24. Juni 2022.

Dass die Kantonalen Schützenfeste jeweils an mehreren Wochenenden stattfinden, liegt nicht an der besonders großen Feierfreude der Schweizer Schützenbrüder und -Schwestern, sondern ist dem besonderen Charakter der Schweizer Schützenfeste geschuldet. Es geht vor allem um die Aufrechterhaltung der Wehrtüchtigkeit. Darum stehen, anders als in Deutschland, vor allem die Schießwettbewerbe mit Gewehr und Pistole im Vordergrund. Übrigens schießen die Schweizer Schützen nicht, sie schiessen. Und Angehörige der Schweizer Armee unterliegen einer Schiesspflicht, die jährliche Schiessübungen vorschreibt. Bei Nichtteilnahme droht eine Busse. Das Schweizerdeutsch kennt kein „ß“, wodurch für unsere Lesegewohnheiten seltsame Worte entstehen wie Busse statt Buße oder eben Schiessen.

Programm:

Am Feldschießen beteiligen sich seit 1926 alle Kantone und es gibt klare Regeln: Jeder Schütze kann am 300 m Programm (üblicherweise mit Sturmgewehr) und am Pistolenprogramm (50 m und 25 m) teilnehmen. Es sind je 6 Schuss Einzelfeuer und jeweils unterschiedliche Anzahl Schuss Schnellfeuer vorgeschrieben. Für die Treffer werden Punkte vergeben, die ab einer bestimmten Punktzahl mit einer Anerkennungskarte bzw. einem Kranz belohnt werden.